Trockenbauwand
Trockenbauwand: Montage-Anleitung, Schnitt und Maße
Eine Trockenbauwand verbinden die meisten Menschen sofort mit herkömmlichen Gipskartonplatten. Doch die Leistungsübersicht ist heute erheblich breiter gefächert. Nur bei den Gipsplatten gibt es inzwischen eine enorme Vielfalt. Wir haben nachfolgend eine Produktübersicht über die wichtigsten Trockenbauelemente, deren Montage und Informationen zu häufigen Problemstellungen im Trockenbau für Sie zusammengestellt.
Die große Vielfalt an unterschiedlichen Trockenbauwänden

Gipskartonplatten sind mit Abstand die beliebtesten Trockenbauwände. Daneben gibt es aber noch zahlreiche andere Produkte aus anderem Material wie beispielsweise Lehm-Trockenputzplatten, auf der Basis von Stroh oder zementgebunden, auf Basis von Holz und Holzverbundplatten wie OSB oder HDF Platten. Viele dieser Platten eigenen sich für individuelle Problemstellungen, doch Spitzenreiter bleiben Gipsplatten. Diese sind neben einer großen Vielfalt vor allem als Gipskarton- und Gipsfaserplatten erhältlich. Deren Unterschied besteht vor allem in Stabilität, Elastizität und einer höheren Belastungsgrenze bei Gipsfaserplatten.
Unterscheidungsmerkmale von Gipskartonplatten für den Trockenbau
Ansonsten können Sie Gipsplatten mit unterschiedlichen Eigenschaften auswählen:
- zum Erfüllen von Auflagen im Brandschutz
- für den Schallschutz (Akustikplatten)
- für ein erforderliches Klangbild (Akustikplatten)
- Wärmedämmung zur effizienten Isolierung
- feuchtigkeitsresistente Platten für den Nassraum
- als Wand-, Decken- oder Bodenplatten (anstelle Estrich)
- gerade, gebogene und gefaltete Platten
Bei zahlreichen Anwendungen wie dem Brandschutz ist eine entsprechende Angabe der Norm vorhanden. Neben dieser Norm geben auch die Farben der Platten Auskunft über die Einsatzmöglichkeiten.
Bauen Sie die Trockenbauwand exakt nach Ihren individuellen Anforderungen aus
Das zahlreiche Zubehör gestattet zudem den Ausbau in allen erdenklichen Variationen. Abgehängte Decken mit hohem Gewicht ebenso wie gespannte Decken, freistehend als Raumteiler oder tragend. Außerdem können Sie Trockenbauplatten nahezu beliebig verkleiden. Mit Holz ebenso wie verputzen, fliesen oder selbst mit Parkett. Auch grundieren und streichen funktioniert. Wie immer Ihre individuellen Anforderungen aussehen, der Fachhandel bietet passende Lösungen, die leicht zu verarbeiten sind und bei verhältnismäßig geringen Kosten ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis gewährleisten.
Dazu stellt der Fachhandel auch das Ständerwerk in allen möglichen Ausführungen bereit, auch für das jeweilige Gewicht. Je nach Bedarf besteht der Unterbau aus Holz, beispielsweise an einer Wand, die tragend ist, oder Wände werden als Raumteiler eingezogen und dann freistehend mit einem entsprechenden Metallständerwerk. Es werden unterschiedliche Profile angeboten, sodass Sie jede Wandstärke realisieren können oder eine Decke nach Ihren Anforderungen abhängen können. Für jede Lösung gibt es das passende Profil.
Anleitung zum Innenausbau mit Gipskartonplatten

Zunächst müssen Sie Ihren Bedarf planen, Maße nehmen und berechnen. Die Maße der Gipsplatten reichen von einheitlich bis individuell zugeschnitten, sodass Sie den gesamten Bedarf leicht berechnen können. Bedenken Sie, dass Sie eine Wand, die freistehend als Raumteiler geplant ist, doppelt, also beidseitig mit Gipsplatten beplankt wird. Hier kommt vornehmlich Zubehör wie Metallständerwerke zum Einsatz. Decken werden mit speziellen Profilen in unterschiedlicher Höhe abgehängt, für eine gespannte Decke wird am Wandanschluss jeweils ein spezielles Profil montiert.
Selbstverständlich können auch alle akustischen Anforderungen berechnet werden. Ein Großraumbüro muss den Schall möglichst gut dämpfen, während Hörsäle, Klassenzimmer usw. einen möglichst gut hörbaren Schall ermöglichen müssen.
- Gipskartonplatten von Knauf, Rigips, Siniat oder Dano
- Länge: 2 Meter
- Breite: 1.25 Meter
- Dicke: 12.5 Millimeter
- Gipskartonplatten von Knauf, Rigips, Siniat oder Dano
- Länge: 2.5 Meter
- Breite: 1.25 Meter
- Dicke: 12.5 Millimeter
Bei einer freistehenden, raumteilenden Wand werden zunächst die Profile verlegt. Um die Wandstärke nach Ihren Ansprüchen zu gestalten, ist jedes Profil in unterschiedlicher Tiefe erhältlich, ebenso ist die Dicke der Platten wählbar. An Tür, Fenster oder Oberlicht verstärken Sie die Unterkonstruktion entsprechend.
Aufstellen des Unterbaus, dämmen und verschrauben
Nach dem Stellen und Verstärken der Unterkonstruktion werden Leitungen im Ständerwerk verlegt. Spätestens, wenn außerdem eine Seite einer freistehend eingezogenen Gipskartonwand beplankt ist (achten Sie auf den richtigen Abstand für die Fugen), wird eine gegebenenfalls benötigte Dämmung eingebracht. Auch die Dämmung kann vielfältig gewählt werden. An ein solches Ständerwerk werden die Platten mit speziellen Schnellbauschrauben festgeschraubt.
Wenn Sie die Platten selber verlegen, achten Sie darauf, dass die Schraubenköpfe leicht versenkt sind, wenn Sie die Wände später glatt verspachteln wollen. Hier gibt es verschiedene Qualitätsklassen, wie hochwertig das Schleifbild sein muss. Es reicht von grob zum Fliesen kleben oder Verputzen über gut zum Streichen bis hin zu sehr hochwertig (ohne Schatten), um beispielsweise die Trockenbauwand zu grundieren und lackieren oder mit einer Metalltapete zu tapezieren.
Mauerwerk verkleiden
Aber nicht nur komplette Wände mit unterschiedlicher Höhe können Sie so bauen. Auch Ziegelwände werden heute mit Gipskartonplatten verkleidet. Dann kommen entweder Holzlatten auf den Untergrund oder, wenn das zu viel Tiefe bedeuten würde, Sie kleben die Platten direkt auf die Wand. Dann müssen Sie aber die Leitungen als entsprechende Flachleitungen verlegen. Durchbrüche für Steckdosen, Lichtschalter und Elektrodosen werden mit einem Sägeeinsatz mit passendem Einsatz mit der Bohrmaschine ausgeschnitten.
Befolgen Sie explizit die Anleitung des jeweiligen Herstellers, andernfalls besteht das Risiko, dass Sie ungewollte Schallbrücken "einbauen". Gerade, wenn Sie eine Trockenbauwand als Heimwerker selber einziehen wollen, passieren die häufigsten Fehler. Sie können übrigens auch Verbundplatten verwenden, wenn eine Dämmung als Isolierung erforderlich ist. Es gibt dazu Gipsplatten mit einer Dämmung aus Polystyrol. An jeder Ecke und zu Tür, Fenster oder Oberlicht können Sie die Gipsplatten zudem mit einem Kantenschutz versehen. Damit wird auch jede Ecke stabil und widerstandsfähig.
Besondere Problemstellungen von Trockenbauwänden
Abschließend verspachteln Sie die Platten. Davon ausgenommen ist jeder Wandanschluss, der Anschluss an Ecke, Tür, Fenster oder Oberlicht. Solche Anschlussfugen werden mit Silikon oder Acryl verfugt. Acrylfugen können Sie später mit Farbe streichen, Im Nassraum wie Bad oder WC ist Sanitärsilikon die erste Wahl. Nach dem Verspachteln können Sie den Untergrund schleifen. Die Qualität muss, wie bereits erwähnt, den anschließenden Wandverkleidungen vom Streichen bis zum Fliesen entsprechen. Bei den Gipskartonplatten für WC oder Bad, eventuell auch für die Küche, benötigen Sie Platten, die speziell für den Einsatz im Nassraum konzipiert wurden. Berücksichtigen Sie den richtigen Abstand an Boden- und Deckenanschlüssen.
Die Konstruktion als Boden
Einen weiteren Sonderfall stellt der Boden dar. Sie können spezielle Bodenplatten anstelle von Estrich verwenden. Auch Parkett oder andere Beläge lassen sich aufbringen. Wollen Sie einen "starren" Aufbau wie Fliesen, sollten Sie Zementestrichplatten bevorzugen. Da immer öfter eine Fußbodenheizung vorhanden ist, muss auch diese berücksichtigt werden. Hier müssen die Platten ähnlich wie Zementestrich für die höheren Temperaturen durch eine Fußbodenheizung geeignet sein. Die Konstruktion und Dicke vom Unterbau ist beim Boden aber ähnlich komplex wie bei abgehängten Trockenbaudecken, denn zusätzlich muss auch der Schallschutz berücksichtigt werden (Trittschallschutz). Wollen Sie diese Arbeiten selber machen, nutzen Sie auch hier unbedingt die Anleitung vom Hersteller, andernfalls steigen die Kosten durch doppeltes Arbeiten schnell an. Stellen Sie also den korrekten Aufbau sicher und planen Sie detailliert.
Aufbau einer Trockenbauwand in jedem Raum, selbst vorübergehend
Was den Preis anbelangt, ist der Innenausbau mit Trockenbauplatten beeindruckend attraktiv. Der Preis ist so gut, dass es auch lohnt, einen temporären Innenausbau vorzunehmen, zum Beispiel, wenn Sie ein Großraumbüro nach einigen Jahren mit Raumteilern zu größeren oder kleineren Einzelräumen benötigen. Übrigens ist immer wieder der Begriff Rigips in Gebrauch. Das ist jedoch nur halb richtig, denn Rigips ist die Gipskartonplatte eines großen deutschen Herstellers. Außerdem bringen Gipskartonplatten andere Vorzüge mit: der enthaltene Gips kann Feuchtigkeit speichern und abgeben. So sorgt ein Innenausbau mit diesem Material immer für ein angenehmes Raumklima.