Gipskartonplatten streichen
Gipskartonplatten streichen und richtig grundieren
Wir zeigen Ihnen wie Sie Gipskartonplatten richtig streichen und grundieren. Werden Wände nachträglich eingezogen oder das Dachgeschoss zum Wohnen ausgebaut, sind Gipskartonplatten ein Baustoff, der sich gut und leicht verarbeiten lässt. Speziell Gipskartonplatten sind imprägniert und damit besonders für einen Feuchtraum, wie beispielsweise Bad und Küche geeignet.

Gipskartonplatten sind wasserfest. Sie lassen sich verputzen, aber sie können diese auch tapezieren, streichen oder mit Fliesen bekleben. Wenn Sie Gipskartonplatten streichen oder tapezieren wollen, müssen Sie diese zunächst grundieren.
Da Gipskartonplatten einen saugenden Untergrund bilden, würde eine direkt darauf gestrichene Farbe viel von ihrer Deck- und Leuchtkraft verlieren. Werden die Tapeten ohne Grundierung aufgeklebt, lassen sie sich später nur außerordentlich schwer wieder vom Untergrund lösen.
Da das Gipskartonplatten streichen eigentlich eine einfache Angelegenheit ist, können Sie selbst diese Arbeit ausführen, auch wenn Sie noch nicht so viel Erfahrung mit Renovierungen haben.
Der Aufbau der Gipskartonplatten

Jede Gipskartonplatte besteht aus einem Kern aus Gips, der mit Deckschichten aus Pappe zusammengehalten wird. Sie sind leicht und lassen sich damit auch leicht einbauen. Sie bieten einen guten Widerstand gegen Feuer und werden deswegen gerne als Verkleidung von Wänden und Decke genutzt.
Allerdings saugen die Gipskartonplatten ohne Grundierung zu viel Bindemittel aus der Dispersionsfarbe, Latexfarbe oder Kalkfarbe auf, mit der sie gestrichen werden.
Die Festigkeit und Deckkraft der Farbe nimmt ab, so dass sie bei einem weiteren Anstrich leicht abplatzt.
Auch wenn ohne Haft- oder Tiefgrund tapeziert wird, bleibt die alte Tapete bei dem nächsten Tapetenwechsel an der Kartonage hängen und sorgt dafür, dass die Pappschichten beschädigt werden.
Werden unbehandelte, aber gestrichene Gipskartonplatten von der Sonne beschienen, werden sie mit der Zeit fleckig.
All das können Sie verhindern, wenn Sie die Platten mit Tiefengrund vorbehandeln.
- Gipskartonplatten von Knauf, Rigips, Siniat oder Dano
- Länge: 2 Meter
- Breite: 1.25 Meter
- Dicke: 12.5 Millimeter
- Gipskartonplatten von Knauf, Rigips, Siniat oder Dano
- Länge: 2.5 Meter
- Breite: 1.25 Meter
- Dicke: 12.5 Millimeter
Richtige Grundierung um Gipskartonplatten zu streichen?
Zunächst sollten Sie die Gipskartonplatten spachteln und schleifen, so dass der Untergrund völlig eben ist. Mit einer Malerrolle, einer Deckenbürste oder einem Maurerquast grundieren Sie die Gipskartonplatten. Der Tiefengrund wird dabei unverdünnt aufgetragen und gleichmäßig verteilt.
Das nachfolgende kurze Youtube Video von "AdlerLacke" zeigt wie Sie Gipskartonplatten selber streichen können:
In der Anleitung steht, wie viel Trockenzeit Sie nach der Grundierung einhalten sollten. Auch ein unverdünnter Tapeziergrund lässt sich alternativ als Haftgrund auftragen. Nachdem alles trocken ist, kann der Gipskarton einfach gestrichen oder tapeziert werden.
Achtung bei Gipskartonplatten und tapezieren
Sollen die Gipskartonplatten anschließend tapeziert werden, kann ein Tiefengrund etwas heikel sein. Manche Tiefengründe sperren die Wand so gut ab, dass die Tapete anschließend nur schwer halten mag.
Sie sollten darauf achten, dass Sie ein Produkt auswählen, dass vom jeweiligen Hersteller ausdrücklich als für das Tapezieren geeignet beschrieben wird. Damit sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie anschließend Ihre Tapete auf die Gipskartonplatten kleben wollen.
Die Gipskartonplatten mit Farben streichen
Ist die Wand aus Gipskarton gespachtelt, abgeschliffen und grundiert, kann sie gestrichen werden. Soll die Wand weiß werden, reicht - je nach Deckkraft der Farbe - ein einziger Anstrich. Soll die Wand mit einer hellen Farbe lasiert werden, damit eine ungleichmäßige Struktur oder Streifen entstehen, ist ein Grundanstrich in Weiß ebenfalls empfehlenswert: Dieser lässt die Farben anschließend besser leuchten.
Wird die Decke des Zimmers ebenfalls gestrichen, kommt diese als erste dran. Erst danach werden die Wände gestrichen. Wenn Sie die Wände streichen, sollten Sie darauf achten, dass Sie mit dem Einfall des Lichtes arbeiten: So stehen Sie sich nicht selbst im Licht und werfen Schatten.
Damit Sie in die Ecken, Ränder und alle Kanten besser hineinkommen, arbeiten Sie diese mit einem Pinsel vor. Die großen Flächen dagegen können Sie einfacher mit einer Malerrolle streichen.
Arbeiten Sie zügig, so dass Sie nass in nass streichen. Das heißt, die Ränder der Farbe müssen noch feucht sein, wenn Sie mit der Rolle dort ansetzen und weiterstreichen. Ist die Farbe bereits angetrocknet oder gar richtig trocken, kann es fleckig werden.
Damit der Anstrich gleichmäßig wird, muss die Malerrolle rundum gleichmäßig mit der Farbe bedeckt sein. Am besten tauchen Sie die Rolle dazu in den Eimer mit Farbe und rollen sie danach auf dem Abstreifgitter ab.
Streichen Sie mit der Rolle in gleichmäßigen Bahnen möglichst senkrecht auf der Wand. Lässt die Intensität der Farbe nach, streichen Sie einfach noch die Rolle ab, bevor Sie diese im Eimer wieder mit neuer Farbe versehen. Je nachdem, wie gut die Deckkraft der von Ihnen verwendeten Farbe ist, müssen Sie ein- oder zweimal streichen, bis Ihnen das Ergebnis gefällt.
Gipskartonplatten streichen - Fazit
Eine Wand aus Gipskartonplatten lässt sich prinzipiell mit allen gewünschten Farben streichen oder tapezieren, allerdings erst, nachdem sie mit Tiefengrund behandelt wurde. So neigt beispielsweise eine weiß gestrichene Wand ohne Vorbehandlung zum Vergilben. Der Tiefengrund ist ohne Pigmente, zieht in den Untergrund ein und sorgt dafür, dass dieser gleichmäßig saugfähig wird.
Achten Sie darauf, dass der gewählte Tiefengrund auch zu Ihrem geplanten Anstrich passt: Soll Silikatfarbe verstrichen werden, müssen die Gipskartonplatten mit Silikatgrund vorbehandelt werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie sich einfach im Baumarkt oder Fachgeschäft beraten.
In der Anleitung steht auch drin, ob der Tiefengrund verdünnt wird, oder nicht. Da Tiefengrund aggressiv reagiert, sollten Sie Beschläge und Fensterscheiben vorher abkleben.