Gipskartonplatten spachteln
Gipskartonplatten spachteln: Anleitung mit Gewebeband
Wir zeigen Ihnen wie Sie Gipskartonplatten spachteln mit oder ohne Gewebeband. Ziel ist eine glatte und saubere Fläche um anschließend streichen oder fliesen zu können.

Je nach Einsatz brauchen Sie vor dem Spachteln eine Grundierung. Dies ist besonders bei Nassräumen wichtig. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Einsatz von Gipskartonplatten im Feuchtraum.
Sind die Trockenbauarbeiten im Wohnbereich oder unter dem Dach soweit fertiggestellt und die Gipskartonplatten angebracht, stehen die Feinarbeiten an.
Die Fugen an Decken und Wänden müssen verspachtelt werden.
Ebenso Schrauben- und Dübellöcher. Anschließend sollen die Flächen mit Putz, Farben oder Tapeten versehen werden.
Doch um eine wirklich optimale Wand- oder Deckenfläche zu bekommen, gilt es diesen Arbeitsschritt sorgfältig durchzuführen. Nur wenn Sie sauber arbeiten, können Sie sich im Nachhinein über ein glattes Ergebnis freuen. Mit der passenden Anleitung gelingt Ihnen dies jedoch auch in Eigenregie.
Die Vorbereitung fürs Gipskartonplatten spachteln
Wie vor jeder Arbeit müssen Sie vor Beginn das gesamte Material sowie Werkzeug bereitlegen. Schreiben Sie sich eine Materialliste und besorgen Sie notfalls noch fehlende Dinge. Neben Spachtelmasse, Tiefengrund und Fugenband, auch als Gewebeband bekannt, benötigen Sie Acryl oder Silikon und Wasser.
- Gipskartonplatten von Knauf, Rigips, Siniat oder Dano
- Länge: 2 Meter
- Breite: 1.25 Meter
- Dicke: 12.5 Millimeter
- Gipskartonplatten von Knauf, Rigips, Siniat oder Dano
- Länge: 2.5 Meter
- Breite: 1.25 Meter
- Dicke: 12.5 Millimeter
Ebenso gehören eine breite und eine schmalere Spachtel, ein Handschleifer und zwei Eimer, ein Quirl samt Bohrmaschine oder Akkuschrauber (alternativ ein Elektroquirl), einen Besen sowie ein Cutter-Messer hergerichtet. Auch Malerflies sollten Sie nicht vergessen. Nichts verhindert zügiges Arbeiten mehr, als nach Werkzeug zu suchen oder nochmal in den Baumarkt fahren zu müssen.
Gerade Flächen schaffen - Schritt für Schritt

Bevor Sie mit dem Gipskartonplatten spachteln beginnen, legen Sie das Malerflies aus. Prüfen Sie dann alle Stöße und Ecken auf Unebenheiten. Beseitigen Sie diese, falls vorhanden, mit Schleifpapier oder mit dem Cutter.
Auch die Übergänge und Kanten zu anderen Materialien oder an Anschlüsse müssen sauber ausgearbeitet sein. Prüfen Sie vor dem Spachteln darauf, dass die Schrauben auch wirklich alle versenkt wurden.
Das nachfolgende kurze Youtube Video von "M1Molter - Der Heimwerker" zeigt wie Sie Gipskartonplatten richtig spachteln:
Drehen Sie diese gegebenenfalls mit der Hand nach. Nichts ist ärgerlicher als eine unschöne Erhebung an Decke oder Wand. Ist alles vorbereitet, können Sie mit dem Besen alles entstauben. Die Kanten und Fugen grundieren Sie großzügig mit Tiefengrund. Wenn es Ihnen leichter von der Hand geht, können Sie die Platten auch vollflächig mit Tiefengrund imprägnieren.
Danach mischen Sie eine kleine Menge Spachtelmasse an, um die Gipskartonplatten verspachteln zu können. Die Masse bringen Sie dann zuerst quer zur Fuge in Waagrechte Fugen an. So füllen Sie diese mit genügend Material. Danach ziehen Sie die Spachtel in Fugenrichtung, um überschüssiges Material abzunehmen. Wiederholen Sie diesen Schritt an der nächsten Stelle, bis alle Fugen geschlossen sind.
Das Fugenband wird an die noch feuchte Masse angedrückt. Vergessen Sie nicht, die Spachtel zwischendurch zu reinigen. Vor den nächsten Schritten lassen Sie das Material trocknen.
Sollte es an Stellen notwendig sein, spachteln Sie diese nochmals nach. Während die Fugen austrocknen, können Sie die Löcher der Schrauben sorgfältig verspachteln. Übergänge an Wänden und Decken schließen Sie mit überstreichbarem Acryl oder Silikon. Nachdem alles richtig ausgetrocknet ist, können Sie mit dem Schleifen beginnen.
In Nass- und Feuchträumen fachgerecht spachteln
Gipskartonplatten werden nicht nur in trockenen Wohnräumen verwendet. Auch im Bad und anderen feuchten Räumen im Gebäude finden sich die Trockenbauelemente wieder. In diesen Bereichen können Sie grundsätzlich ebenso arbeiten. Allerdings sollen Sie hier beachten, dass in einem Feuchtraum eine andere Temperatur herrscht. Obendrein ist die Luftfeuchte deutlich höher.
Daher muss das Material für das Gipskartonplatten-Spachteln auch entsprechend ausgewählt werden und der Feuchtigkeit standhalten. Gleiches gilt für die Anschlussfugen zu Betonteilen.
Spezielles Sanitärsilikon oder -Acryl sind hier einzubringen. Die Schleifarbeiten können anschließend ebenfalls wieder nach obiger Anleitung durchgeführt werden.
Tipps für ein glattes Ergebnis beim Spachteln
Eine glatte Fläche ist für die weiter geplanten Arbeiten Grundvoraussetzung. Das Ergebnis ist jedoch nicht nur vom eigenen Geschick, sondern auch von anderen Faktoren abhängig. Einige Tipps und Kniffe helfen dabei:
- Achten Sie darauf, dass die von Ihnen genutzte Spachtel eine entsprechende - für Sie angenehme - Breite mit abgerundeten Ecken hat. Zudem sollte diese nicht zu flexibel sein, um genaues Arbeiten zu ermöglichen.
- Achten Sie auf sauberes Werkzeug! Planen Sie die Reinigung der Spachtel zwischen dem Anrühren der Masse mit ein.
- Wenn Sie über Kopf spachteln, schleifen oder verputzen bedecken Sie Ihren Kopf. Staub oder auch Masse in den Haaren sind wenig angenehm.
- Lassen Sie zwischen den einzelnen Spachtelgängen nicht zu viel Zeit vergehen. Zu harte Spachtelmasse erschwert unnötig die Folgearbeiten.
- Achten Sie bei Bohrmaschine oder Akkuschrauber auf eine entsprechend hohe Leistung. Ansonsten können die Werkzeuge durch die Verwendung mit dem Quirl überhitzen.
- Auch wenn die Fläche mit Fliesen versehen wird, müssen Fugen vorher verspachtelt werden.
- Achten Sie beim Material nicht zu fest auf den Preis. Achten Sie darauf, dass die Platten und Materialien zusammenpassen.
Wie Probleme beim Spachteln von Gipskartonplatten vermieden werden können
Gerade Häuslebauer möchten viele Arbeiten selber erledigen. Allerdings stoßen sie beim Arbeiten auch schnell an die eigenen Grenzen in Punkto Wissen und Ausführung. Besonders wenn einfach darauf losgearbeitet wird. Mögliche Probleme können allerdings im Vorfeld vermieden werden, wenn entsprechendes Wissen vorhanden ist.
Wenn Gewebe mitverarbeitet wird, kann es zu einigen Verarbeitungsfehlern kommen. Diese kosten im Nachgang unnötig Zeit und Geld. Wichtig ist, dass das Gewebeband gut auf die nicht zu knapp bemessene Spachtelmasse gedrückt wird. Auf der anderen Seite darf es nicht zu viel sein, um bei den Schleifarbeiten danach nicht das Gewebe wieder mit abzuschleifen.
Beim Schleifen selbst ist ebenfalls Vorsicht geboten. Gerade im Feuchtraum müssen Sie darauf achten, nicht die Imprägnierung der Platte selbst zu beschädigen. Daher ist es für Hobbyhand- und Heimwerker ratsamer, mit einem Handschleifer zu arbeiten. Maschinelle Schleifer wie Trockenbauschleifer (Giraffe) oder auch Exzenter brauchen eine gewisse Routine im Umgang.
Zu viel abgetragenes Material kann unschöne Stellen hinterlassen. Eine Unterweisung von einem Fachmann kann hier bares Geld sparen, besonders wenn große Flächen verspachtelt und geschliffen werden müssen.
So ist es auch für Sie als Heimwerker möglich, optimale Voraussetzungen für die anschließenden Arbeiten wie Streichen, Tapezieren oder Verputzen zu schaffen.